"Stadtkiller"-Asteroid rast an Erde vorbei
Gefährlicher Himmelskörper verfehlte unseren Planeten nur knapp
Experten warnen vor unterschätzter Gefahr
Am vergangenen Freitag ist ein Asteroid von der Größe eines kleinen Stadtviertels knapp an der Erde vorbeigeflogen. Der als "Stadtkiller" bekannte Himmelskörper verfehlte unseren Planeten um weniger als eine Mondentfernung. Damit war er der Erde so nah wie seit über einem Jahrhundert kein Asteroid mehr.
Der Asteroid, der die Bezeichnung 2023 BU trägt, wurde erst am Donnerstag entdeckt. Astronomen hatten nur wenige Stunden Zeit, seine Flugbahn zu berechnen und festzustellen, dass er eine ernsthafte Bedrohung für die Erde darstellte. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) aktivierte daraufhin ihr Notfallprotokoll und begann mit der Überwachung des Asteroiden.
2023 BU flog am Freitag um 23:27 Uhr MEZ in einer Höhe von etwa 3.600 Kilometern über der Südspitze Südamerikas vorbei. Damit verfehlte er die Erde um weniger als die Entfernung zwischen unserem Planeten und dem Mond. Experten warnen jedoch davor, die Gefahr durch Asteroiden zu unterschätzen.
"Dieser Vorfall ist eine deutliche Erinnerung daran, dass die Erde ständig von Asteroiden bedroht wird", sagte Dr. Detlef Koschny, Leiter des Instituts für Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Wir müssen unsere Fähigkeiten zur Erkennung und Abwehr dieser Bedrohungen verbessern."
Die ESA plant, im Jahr 2024 eine Mission zu starten, um einen Asteroiden abzulenken, der auf Kollisionskurs mit der Erde ist. Die Mission namens Hera soll testen, ob es möglich ist, die Flugbahn eines Asteroiden durch einen Aufprall eines Raumfahrzeugs zu verändern.
Der Vorfall mit 2023 BU hat die Dringlichkeit der Asteroidenabwehr deutlich gemacht. Experten fordern Regierungen und Weltraumorganisationen auf, mehr in die Erforschung und Abwehr von Asteroiden zu investieren. Nur so können wir unseren Planeten vor dieser unterschätzten Bedrohung schützen.